Kinderhack

„Wie erstelle ich einen Kinder-Podcast bei Spotify?“

Wie konnte das denn passieren? Haben wir nicht gestern noch auf dem Boden gelegen und Lego gespielt? Es war genug, nachmittags das Brettspiel auszupacken, eine Runde durch den Wald zu laufen und am Abend ein Buch vorzulesen. Liebe Eltern, bereitet euch vor! Schafft euch rauf, was ihr könnt. Und zwar so schnell ihr könnt. Denn eines Tages – vielleicht erst mit 12, vielleicht aber auch schon mit neun, wie Mr. Burns – wird euer Kind vor euch stehen und fragen: „Mama, wie erstelle ich einen Kinder-Podcast bei Spotify?“

Ist es wirklich schon so lange her, dass wir im Kinderzimmer Hörspielkassetten aufgenommen haben? Über stundenlanges Aufrollen von Tonbandsalat können unsere Kinder heute nur müde lächeln. Photo by Manish Das on Unsplash

Ich war nicht vorbereitet. Ich war genauso wenig vorbereitet, wie auf die Aussage: „Mama, ich möchte mal YouTuber werden“, oder auf den Wunsch: „Mama, ich möchte ein Computerspiel entwicklen“. Hallo: NEUN! Trotzdem war das mit dieser Podcast-Idee von Anfang an anders. Ich hatte Lust dazu. Wahrscheinlich habe ich auch einfach direkt gespürt: Bernhard ist fürs Podcasten geboren!

Kinder-Podcast als Win-Win-Situation.

Klar, so ein Podcast ist nicht für jedes Kind das ideale Hobby. Der kleine Professor hingegen zeigte frühe Anzeichen, ist er doch Erfinder des Hörspiel-Bingens und entdeckte mit der zweiten Klasse, dass das heimliche Lesen diverser Kinder-Fantasy-Bücher bis in die späten Abendstunden sehr viel Spaß macht. Das sind wohl die Früchte unserer jahrelangen Vorleseabende. Das, gepaart mit einem unermüdlichen Mitteilungsbedürfnis, macht aus Bernhard eben den perfekten Podcaster. Zumindest habe ich das Gefühl, dass sich dieses Projekt als Win-Win-Situation herausstellen könnte: er kann erzählen und ich muss es mir nicht immer anhören..ähm..ich meine natürlich, auch Andere können in den Genuss seiner ausschweifenden Abhandlungen über Gelesenes kommen.

Das Thema – Darum geht es.

In seinem speziellen Fall: Details, Anekdoten und Charaktere der Seawalker- und Woodwalker-Bücher (ab 10 J.) von Katja Brandis (Funfact: Das ist ihr Pseudonym. Ihr richtiger Name ist Sylvia Englert, vgl. Wikipedia).
Aber wir wären nicht Kinderhack, wenn wir nicht aus einer Win-Win-Situation eine Win-Win-Win-Situation hacken würden. Profitiert von unseren Erfahrungen und gebt ordentlich an vor euren Kids!

Mama, wie erstelle ich einen Kinder-Podcast bei Spotify?
Warte, mein Schatz, ich zeig es dir!

Dein Kind und Du

Dass brauchst du, damit es direkt losgehen kann:
1. Eine gute Idee! Die sollte der ganzen Geschichte natürlich vorangehen.
2. Apple iPad werbung (nutzen wir), iPhone, Android-Smartphone oder -Tablet
3. Externes Mikrofon werbung (wenn der Sound noch besser sein soll)
4. Lust dein Kind kurz- bis mittelfristig technisch dabei zu unterstützen!

Wie erstelle ich einen Kinder-Podcast bei Spotify?

Aufnehmen mit „Voice Memos“

Ob Apple oder Android, sucht euch einfach eine Voice-Memo-App, die das Kind relativ gut allein bedienen kann. Ihr werdet euch wundern, wie schnell Kinder das lernen. Oft schneller als wir! Hier kann er oder sie dann einfach mal wild drauf sprechen. Vielleicht auch einfach erst einmal üben und hören, wie der Sound und die eigene Stimme eigentlich so klingen. Wir waren begeistert von der Soundqualität eines iPhone 11 und eines iPad Air.

Solltet ihr beim Testen feststellen, dass starke Rauschgeräusche o.ä. zu hören sind, lohnt es sich, auf ein externes Mikrofon zurück zu greifen. (Link in der Box).

Aufnahmen

Bernhard nimmt in der App auf und benennt seine Folgen. Durch die Cloud-Lösung des Apple-Universums, kann ich mir seine Aufnahmen, die er mit dem iPad in Ruhe im Kinderzimmer aufgenommen hat, bei mir auf dem iPhone oder am MacBook anhören.

Ob Apple oder nicht, um den Aufwand so gering wie möglich zu halten – ich meine, wir haben alle auch noch Jobs und Homeschooling und vielleicht auch noch eigene Interessen – kann ich nur sagen, dass Apple mir da in die Karten spielt. Sicherlich gibt es auch gute Alternativen.

Mp3 Schnittprogramm installieren

Natürlich sind die spontan aufgenommenen Voice-Snippets nicht unbedingt Podcast tauglich. Als Eltern sind wir am Ende verantwortlich für die Inhalte und ja, auch ich höre mir jeden Schnipsel an und schneide raus, was nicht angebracht ist. Wir sprechen aber auch darüber und meist ist der kleine Podcaster voll meiner Meinung.


Ich empfehle also eine möglichst intuitiv zu bedienende MP3-Cutter-App herunterzuladen. Dort kann man die Sprach-Schnipsel zusammenfügen, Pausen heraus schneiden, oder Intros und Outros anfügen.

Aufnahme schneiden

Ich muss gestehen, ich nutze keine Cutter-App. Ich nutze iMovie. Aus dem einfachen Grund: ich kenne mich damit ein bisschen aus. Aufwand gering halten, ihr erinnert euch!

Als Intro habe ich eine eigene Melodie genutzt, die ich noch als Datei auf dem Rechner hatte. So musste ich mir keine Gedanken über Songrechte machen. Es gibt aber auch lizenzfreie Sounddateien. Vielleicht hat euer Kind ja aber auch gleich mal Lust in diese Richtung kreativ zu werden, und selbst eine paar Töne aus dem Glockenspiel oder ähnlichem herauszuholen.

Podcast-Host suchen

Ihr habt eine tolle Idee. Check. Das Kind hat fleißig in die Voice-Memos gequatscht. Check. Ihr habt die Aufnahmen geschnitten und sogar ein Intro davor geknallt. Check. Dann habt ihr das Gröbste schon geschafft.
„Aber, wie erstelle ich nun einen Kinder-Podcast bei Spotify?“ Der Spaß muss ja noch der breiten Masse zur Verfügung gestellt werden! Ich werde euch jetzt keine Liste möglicher Hoster an die Hand geben. Ich gebe euch unseren Hoster an die Hand: Let’s Cast.

Das sind zwei Jungs aus Hamburg, die euch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ihr könnt sie anrufen, Fragen per Mail schreiben, chatten. Unbezahlbar, oder? Das Starter-Paket kostet 5 Euro/Monat und ist kostenlos zu testen. Nein, dies ist keine bezahlte Werbung. Guckt es euch einfach mal an.

Namen finden und Cover gestalten mit Canva

Fast hätte ich es vergessen. Wer einen Podcast bei einem Host für Spotify, Apple Podcast, Deezer & Co. hochladen möchte, wird nach einem Titel und Cover-Bild gefragt. Die App, wie auch die entsprechende Web-Anwendung von Canva ist idiotensicher, möchte ich sagen. Es gibt sogar kostenlose Vorlagen für Podcast-Cover. Diese könnt ihr auch beliebig individualisieren.

Der Name kann hier natürlich auch gleich designtechnisch eingebaut werden. Es lohnt sich also spätestens jetzt, dem Kind einen Namen zu geben.

RSS-Feed bei Spotify eingeben

Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt es getan! Euer Baby – ja, gut, auch das eures Kindes, aber irgendwie gehören euch ja dann auch ein paar Lorbeeren – geht online. Von eurem Hoster bekommt ihr einen RSS-Feed bereit gestellt, den ihr nun bei Spotify & Co. eingeben könnt. Bei Let’s Cast (Vergleiche habe ich bisher nicht) könnt ihr direkt über einen Link „Bei Spotify hochladen“ gehen und: Voilà, jede weitere zu einem anderen Zeitpunkt geplante Folge wird automatisch auf den gewählten Plattformen auftauchen.

Hört gern mal rein bei Otterjunge und seinem SeaWoodCast auf Spotify und Apple Podcast.

Hier noch ein paar interessante Links zum Thema „Wie erstelle ich einen Kinder-Podcast bei Spotify?“:

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